Arbeitskreis Bürgerzentrum OAG-Markthalle

[10.03.2018]
(Weitere Materialien im Bildarchiv)

Die Bühler Obstgroßmarkthalle wurde 1935 erbaut. Nach dem Umzug der Obstabsatzgenossenschaft (OAG) im Jahre 1975 ins Industriegebiet Süd, begann eine kontrovers geführte Auseinandersetzung über die weitere Nutzung. 1979 gründet sich die Bürgerinitiative Obstgroßmarkthalle. Eine Unterschriftenaktion ergibt über 3000 Unterschriften für einen Bürgerentscheid gegen den Verkauf des Areals an private Investoren. Der Bürgerentscheid verläuft für die Bürgerinitiative mit einer Enttäuschung. Nur 28% der Wahlberechtigten stimmen ab. Obwohl sich 76% davon gegen den Verkauf des OAG-Geländes an private Investoren ausspricht, gilt für den Gemeindrat und die Stadtverwaltung, dass dies nicht bindend ist. Die Verkaufspläne werden vorerst auf Eis gelegt. OB Burger ignoriert Anfragen der BI in seinem letzten Amtsjahr 1980. Der Arbeitskreis Bürgerzentrum Markthalle fordert den Erhalt der OAG-Halle und ihre Umgestaltung zur Bürger-Begegnungstätte.

Der neue OB Wendt, seit 1981 im Amt, fordert dagegen 1982 den Bau einer zeitgemäßen Begegnungstätte. Vier Jahre wird nun kontrovers diskutiert. Der Arbeitskreis mit den zwei Architekten Michel Witz und Arno Fraune legen der Stadtverwaltung am 28.6.1984 ein umfangreiches Konzept für die Umgestalting der OAG-Halle vor.

Die Argumente:

  • OAG ist ein Symbol für die weit über die Landesgrenze hinausreichende Bekanntheit Bühls als Zwetschgenstadt
  • Die Bausubstanz des Gebäudes sei gesund

Nach dem Vorbild anderer Städte soll ein Kulturzentrum entstehen. Ziel ist also der Erhalt und die Nutzung für die Bühler Bevölkerung. Die entsprechenden Pläne werden gleichzeitig ausgearbeitet vorgelegt.

Die Gemeinderatsfraktionen der CDU und der FDP fordern ein eigenes Gutachten zur Klärung der Bausubstanz. Die SPD stellt sich zunächst noch hinter den Arbeitskreis Bürgerzentrum Markthalle.

Nachdem ein Raum- und Nutzungskonzept für 1200 Sitzplätze in Auftrag gegeben wird, fällt die Entscheidung am 5.2.1986. CDU, SPD und FDP stimmen für die Ausschreibung eines Neubaus. Die GAL stimmt dagegen mit dem Argument, dass das überzogene Raumprogramm lediglich dazu gedient hat, die OAG-Halle abzureißen. Außerdem warnt die GAL vor enormen Folgekosten. Pro Jahr bis zu einer Million DM.

Videodokumentation vom
Abriß der OAG-Halle

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